Die Vereinsgeschichte

 Schriftstücke belegen, dass bereits 1831 in Berg Fasnet betrieben wurde. Über all die vielen Jahre wurden viele Aktivitäten hinsichtlich der Fasnet festgeschrieben. So kann man über „Bärentreiber“ und „Zigeunerweiber“

(1912) , „Kaffeekränzchen und Hausbällen“ (1913), über einen „Zigeunerumzug von Rössern gezogen“ (1928) bis hin zum „Hemedglonker mit Festwagen“ (1935) lesen. In den 50er Jahren wurden Feuerwehrbälle, Bürgerbälle und Kaffeekränzchen (Cafe Rauch) veranstaltet und noch manch einem ist das Narrenbaumsetzen am Frieden

(1965) mit Dorfbüttel Frau Maria Enzensberger in Erinnerung. Von 1971 bis 1977 fand jährlich die Berger Dorffasnet mit Umzug statt. Beinahe 10 Jahre „ruhte“ die Berger Fasnet, bis schließlich 1986 die Berger Fasnet mit dem 1. Narrenbaumsetzen der Dorfgemeinschaft auf dem Oberberg eine Renaissance erfuhr. Jährlich nun wurde die Fasnet in Berg nach verschiedenen Mottos „gelebt“. 1990 wurde mit Ortsvorsteher Edwin Weiß die erste Narrenerhebung, die bis zum heutigen Tage fester und wichtiger Bestandteil der Berger Dorffasnet ist, zelebriert. Aus diesen regen Fasnetstreiben entstand 1994 die Berger Narrenzunft:

11.11.1994             Gründung der Narrenzunft Berg e.V., Eintragung im Register des Amts-  gerichtes Tettnang, 1. Vorstand Stefan Zoller, 2. Vorstand Erwin Fix

1995                       Fertigung der Häser, Bemalung durch die Künstler Simone Hildebrand und Uwe Wilfert

1996                       Die Narrenzunft Berg springt die ersten Umzüge (Friedrichshafen, Kluftern, Kehlen). Beitritt  zur IGHN (Interssengemeinschaft der Häfler Nar- renzünfte). Erstmals neben der Dorffasnet und dem Dorfball auch ein Rosenmontagsball und am Gonnerstagnachmittag ein Kinderball. Eröffnung der Fasnet 97 bei Hubert Knoblauch im Obstlager.

1997                       Umzugsweg für Narrenbaumstellen nun ab Hof Knoblauch. Erstmalig wird am Bromiger Freitag ein Hemedglonkerumzug veranstaltet. Beteiligung der Narrenzunft am Berger Dorffest.  Bei der Generalversammlung wird Günther Manner zum 2. Vorstand gewählt. Am 11.11.97 Bezug der Zunftstube im Altersheim  St. Martin.

1998                       Erstmals Aufführung des Schotterwälder-Tanzes.

1999                        Zusammen mit dem Musikverein Berg übernimmt die Narrenzunft Berg das Gemeindehaus Berg als Pächter. Ingrid Knoblauch führt einen Schotterwälder-Tanz ein. Am Narrenbaum „hängt“ dieses Jahr Alfred Waibel.

2000                       Erste Erweckung der Schotterwälder im Schotterwald. Neumitglieder nehmen nach einer Prüfung ihre Maske in Empfang. Zum ersten Mal wird eine Narrenmesse mit anschließendem Frühschoppen in der Zunft- stube veranstaltet. Letztmaliger Auftritt der Berger Dorfbüttel Erwin Fix und Willi Beiter. Erhoben haben sie Fritz Grossmann. Die Altersregelung wurde eingeführt, d.h. aktive Mitglieder über 50 Jahren müssen keine Arbeitsstunden mehr leisten.

2001                       Beim Narrenbaumsetzen Erhebung des Ortsvorstehers Hans-Georg Maier. Als neuer Büttel stellt sich Bruno Kramer vor. Erstmals wieder „Wecken“ der Berger Bürger am frühen Morgen des Gumpigen Donnerstags. Narrenzunft Berg stellt Antrag auf Aufnahme als Gastzunft beim ANR. Neue Zunftstube bei Familie Schlegel wird bezogen. Sylvia Jung übernimmt  die Regie und Leitung des Schotterwälder-Tanzes.

2002                       Treffen aller ehemaligen Erhobenen. Fasnetseröffnung in der neuen Zunftstube bei Schlegels. Motto der Dorffasnet ist „Hommer de Dreck – d´Mark isch weg!“ Als „Erhobener“ wird Georg Brugger von Narrenzunft Lottenweiler ausgewählt.

2003                       Bau von einem Laubwagen, der bei den Umzügen mitgeführt wird. Am Narrenbaum „hängt“ „Hilti“ Karl Haller. Motto der Dorffasnet ist „In Berg wird´s immer schöner – wir treibens´s wie die alten Römer!“

2004                       Eine Sprungkarte wird eingeführt. Die Narrenzunft Berg wird beim ANR als Gastzunft aufgenommen. Jochen Meschenmoser von Narrenzunft Ailingen wird am Narrenbaum hochgezogen.

2005                       Im Rahmen des 11-jährigen Jubiläums der Narrenzunft Berg veranstal- tet diese einen beeindruckenden Zunftmeisterempfang und einen gros- sen Umzug durchs Dorf mit anschließender Party im großen Zelt. An die Schotterwälder wird der Hästräger-Jubiläumsorden verteilt. Kulturbürgermeisterin Margarita Kaufmann wird erhoben. Angela Peters wird bei der Generalversammlung 1. Vorstand der Narrenzunft Berg e.V.

2006                       Früherer Vorstand Stefan Zoller wird beim Narrenbaumstellen erhoben.

2007                       Oberbürgermeister  Büchelmaier wird beim Narrenbaumstellen erhoben. Erstmalig findet in der Zunftstube ein Kappenabend statt.

2008                       Motto:“Hüttenzauber“. Narrenzunft Berg stellt den Antrag auf Vollmitgliedschaft beim ANR. Am Narrenbaum wird Hedy Fetzer erhoben. Die Narrenzunft Berg beteiligt sich beim Jubiläumsumzug des Musikvereins Berg mit einem Festwagen. Im September wird die Narrenzunft Berg als Vollmitglied in den ANR aufgenommen.

2009                       Eberhard Ortlieb „Ebbo“ wird erhoben. Erstmalig wird aufgrund des geringen Interesses auf den Zunftball verzichtet. Anstelle davon wird nach dem Narrenbaumstellen ein gemütlicher Ausklang im Gemeinde- haus angesetzt. Der Rosenmontagsball wird vom Rosenmontag auf einen Freitag in den Januar vorverlegt – er bekommt den Namen „Rosenfreitagsball“.

2010                       Ortsvorsteherin Sandra Flucht wird am Narrenbaum hochgezogen. Der Ausklang im Gemeindehaus mit Programmpunkten fand großen An- klang. Der Hemedglonkerumzug startet nicht mehr beim Hof Rueß, sondern beim Hof Knoblauch. Erstmalig war die Zunft nach dem Aschermittwoch auf einem Umzug in der Schweiz (Büsingen).

2011                       Willy Beiter und Erwin Fix werden am Narrenbaum hochgezogen. Sylvia Jung und Bruno Kramer bekommen vom ANR den Häsorden für besondere Verdienste überreicht. Auf September wurde der Narrenzunft Berg die Zunftstube bei Schlegels gekündigt. Nach massiver Suche stellte die Ortsverwaltung Ailingen der Narrenzunft die Räumlichkeiten im oberen Stock der Schule zur Verfügung. Mitte November wurde mit den Renovierungsarbeiten begonnen. Da die neue Zunftstube noch nicht fertig  gestellt war, konnte an Halloween kein Kürbisschnitzen für Kinder stattfinden. Das Durchführen einer Nikolausfeier wurde jedoch     von der Ortsverwaltung untersagt. So fand 2011 das erste Mal keine Nikolausfeier statt.

 

Wie aus der Geschichte der Berger Fasnet hervorgeht, legt die Narrenzunft Berg einen großen Wert auf eine gepflegte, taditionelle  Dorffasnet. Der erste „Event“ der Narrenzunft Berg ist jedoch die Erweckung der Schotterwälder am 06.01.. Anhand eines Zeremoniells werden die Schotterwälder geweckt und aus dem „Wald“ getrieben. Anschließend werden die Neuhäser getauft. Die Erweckung findet auf dem Berger Schulplatz statt.

Die eigentliche Dorffasnet beginnt jedoch am Gumpigen Donnerstag mit  dem Wecken. Um 6.00 Uhr trifft man sich am Dorfbrunnen, um dann gemeinsam bestückt mit sämtlichen Lärmutensilien die Dorfbewohner zu wecken.

Um 9.00 Uhr werden Kinder aus Kindergarten und Schule von den Schotterwälder befreit. Um 14.00 Uhr treffen sich die Schotterwälder beim Hofgut Knoblauch und ziehen um 15.00 Uhr mit dem Narrenbaum und Musikbegleitung an den Dorfplatz. Dort erfolgt das Narren- baumstellen und die einzigartige Narrenerhebung. Dabei wird immer eine „Per- sönlichkeit“ den Narrenbaum hochgezogen. Abschluss des Gumpigen Donnerstags bildet ein mit Programm bestückter Ausklang im Gemeindehaus Berg, bei welchem auch Dorfbewohner die Möglichkeit haben, auf die Bühne zu gehen und Beiträge zu leisten. Diese Veranstaltung soll als Alternative zum im Jahre 2009 eingestellten Zunftball gesehen werden. Der Zunftball wurde seit damals aufgrund des geringen Interesses von Seiten des Publikums nicht mehr angeboten.

Am Bromigen Freitag steht der Kinderball auf dem Programm. Auch hier wird ein Programm von Kindern für Kinder dargeboten. Am Abend des Bromigen Freitags veranstalten wir einen  Hemedglonkerumzug durch das Dorf mit anschließendem gemütlichen Hock in der Zunftstube.

Ursprünglich fand unser Rosenmontagsball am Rosenmontag statt. Dieser Ball wird jedoch 2009 auf einen Freitag im Januar vorverlegt und heißt seitdem „Rosenfreitagsball“. Mit diesem Ball werden eher die jüngeren Gäste angesprochen, entsprechend sind Lumpenkapellen vor Ort.

Den Abschluss bildet das Narrenbaumfällen am Fasnetsdienstag. Mit einer kleinen Zeremonie wird der Baum gefällt. Im Anschluss daran findet ein gemütlicher Fasnetsausklang in der Zunftstube statt.

Auch außerhalb der Fasnetsaison gibt es einige inzwischen fixe „Events“ für die Mitglieder der Narrenzunft Berg. Dazu gehört die Beteiligung der Narrenzunft am Dorffest in Berg im Juli, das Grillen an der Rotach (Juli), der Familientag (Juni/Juli) das legendäre Fußballspiel Schotterwälder gegen Seewaldkobold (meist im September) sowie das Kürbisschnitzen für Kinder mit anschließender Halloweenparty für die Erwachsenen.

Natürlich gibt es eine ganze Reihe unregelmäßig stattfindende oder spontan initiierte Veranstaltungen übers Jahr (wie z.B. Hüttenwochenende, Eislaufen mit den Kindern, Reiten mit den Kindern). Zum derzeitigen Stand haben wir 227 Mitglieder. 79 befinden sich im aktiven und 148 im passiven Status. Von diesen 227 Mitgliedern sind 50 unter 18 Jahren. Die Narrenzunft Berg gibt nach 3-jähriger aktiven Fasnet einen Mitgliederorden aus. Die Verleihung der Orden orientiert sich an der Vereinsgeschichte, d.h. die Mitglieder bekommen bislang keinen Orden aufgrund ihrer Zugehörigkeitsdauer im Verein.

Wir fertigen Puppen, die zum Verkauf angeboten werden. Da die Fertigung sehr auf-wendig ist, sind jedoch Wartezeiten für den Erwerb einzurechnen.

(01/2012HG)